Normalerweise fängt das Sommersemester 2020 für die Studierenden an der TU Clausthal und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ganz anders an: Morgens mit dem Fahrrad zur Uni fahren, um dann im Hörsaal zu sitzen oder in der Bibliothek zu lernen. Anschließend ins Laborpraktikum und abends dann zusammen mit Freunden essen gehen oder auf einer Party feiern. Doch dieses Jahr ist auf Grund der Corona-Pandemie alles anders.
Innerhalb von wenigen Monaten hat sich der Alltag für viele Studierende verändert. Nicht nur das Studium wird anders organisiert, sondern auch der soziale Kontakt untereinander muss über alternative Wege funktionieren. Das erste digitale Sommersemester startete mit Online-Vorlesungen, Online-Stammtischen und Videokonferenzen. Auch die Prüfungen und Projekte finden nicht wie gewohnt statt.
Wie können interdisziplinäre Projekte da noch umgesetzt werden?
Jeder der schon mal in „verteilten“ und räumlich entfernten Projekten gearbeitet hat, weiß welcher hohe Abstimmungsaufwand und welche kommunikativen Missverständnisse auf Distanz zu bewältigen sind. Gerade wenn dann auch noch verschiedene Fachbereiche und Erfahrungshorizonte auf einander treffen, da geht schon einmal etwas schief. Umso herausragender ist die Leistung der Studierenden des ersten Jahrgangs des neuen hochschulübergreifenden Bachelor-Studiengangs „Digital Technologies“, die bereits zu Beginn ihres Semesters als Teams der anwendungsnahen Digitalisierungsprojekte sich ohne persönlichen Kontakt zusammenfinden und gleichzeitig auch noch verschiedene Bausteine ihrer Technologien erarbeiten mussten.
Dank der Methoden des agilen Arbeitens, täglicher Videokonferenzen, einer intensiven Betreuung durch das wissenschaftliche Personal und verschiedener digitaler Simulations-Tools ist dies sehr gut gelungen. Die hier erlernten Kompetenzen kann man nur als „fortschrittlich und zukunftsweisend“ benennen. „Dies bestätigt die praxisorientierte Zielrichtung des Studiengangs, welche durch die schnelle Umstellung auf digitale Lehrformate an den Hochschulen, erheblich beflügelt wurde.“, so der Vizepräsident der Ostfalia, Prof. Dr.-Ing. Gert Bikker.
„Die Ergebnisse der Studierenden Teams können sich wirklich sehen lassen.“, schwärmt Prof. Dr. Andreas Rausch, Vorstandsvorsitzender des neuen Center for Digital Technologies. „Hier wurde nicht nur fachlich sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene voll abgeliefert!“
Was haben Bergbau, Recycling, Mobilität und Produktion mit Informatik zu tun?
Zu Beginn des Semesters konnten die Studierenden aus vier Projektangeboten auswählen, die jeweils von einem Anwendungsgebiet des Studiengangs vertreten wurden. Dabei haben sich zwei Themen durchgesetzt, so arbeitete ein Studierenden-Team an einem digitalen Grubenlüfter für untertägige Anlagen. Damit soll die Bewetterung (bergmännisch für Lüftung) digital – und energieeffizient – gesteuert und bei Störungen ortsunabhängig kontrolliert werden. Das zweite Team beschäftigte sich mit autonomem Fahren im ÖPNV im Projekt „Car2X-Kommunikation“. Mithilfe einer künstlichen Intelligenz zur Bildverarbeitung soll das Fahrgastaufkommen an Bushaltestellen erfasst und als Information an Busse weitergeleitet werden, z. B. für eine bedarfsorientiertere Routenplanung. Als ein weiterer Akteur wird eine Betriebsleitstelle in das ÖPNV-System eingebunden, mit dem Ziel, Daten von einzelnen Omnibusfahrzeugen auswerten zu können.
Passend zum digitalen Digitaltag werden die Ergebnisse ganz remote zur dritten SPRINT Review-Party vorgestellt und somit die Möglichkeiten der Digitalisierung an der Schnittstelle zwischen Informatik und Anwendung für jedermann offen aufgezeigt. „Wir sind gespannt, welche Ideen, Innovationen und Neuheiten dann im nächsten Semester auf uns warten.“, freut sich Diana Hoffmeister, Geschäftsführerin des DIGIT. „Denn dann kommen die neuen Erstsemester und zwei weitere Anwendungsgebiete dazu, wodurch die Teams semesterübergreifend und die Projekte noch vielfältiger werden.“
Weitere Informationen zum Studiengang finden interessierte Schülerinnen und Schüler unter www.digitecstudieren.de. Die Bewerbung auf einen der zulassungsfreien Studienplätze erfolgt noch bis Mitte Juli direkt über das Bewerbungsportal der Ostfalia Hochschule.
Pressekontakt
Diana Hoffmeister
Leiterin der Geschäftsstelle