Zu letzteren zählen die Bereiche Lehre und Weiterbildung sowie Forschung und Transfer. Für die Ausstattung des DIGIT steht stufenweise eine Förderung für bis zu zehn Digitalisierungsprofessuren mit entsprechender Ausstattung zur Verfügung und weitere 8,3 Millionen Euro sollen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.
Das DIGIT geht aus dem „Institute for Applied Software Systems Engineering (IPSSE)“ hervor, das in 2011 als fakultäts- und hochschulübergreifender Forschungsverbund an der TU Clausthal gegründet wurde. Initiativen zur Digitalisierung wie „Recycling 4.0“ oder die Digitalisierungslabore der silverLabs in Goslar und Clausthal sind bis heute fortlaufende Projekte. Die Eröffnung des dritten Digitalisierungslabors an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel wird Corona-bedingt noch weiter verschoben.
„Die gemeinsame Ausrichtung des DIGIT ist klar – nämlich nachhaltigstes und starkes Zentrum für digitale Technologien in der Region, an beiden Hochschulen und international zu werden, die eigentliche Herausforderung für das junge DIGIT-Team beginnt jetzt. Es gilt die aktuell 17 Mitglieder zusammenzubringen, einen gemeinsamen Mindset zu schaffen und neue Leuchtturmprojekte im Dreiklang von Wissenschaft, Wirtschaft und Innovation zu kreieren“, so Diana Hoffmeister.
Digitalisierungsprofessuren zu besetzen
Um Forschung und Lehre am DIGIT voranzubringen und neue Digitalisierungskompetenzen auszubauen, sind an der Ostfalia Hochschule die ersten Professuren bereits ausgeschrieben. Das Besetzungsverfahren dauert noch an. An der TU Clausthal sind aktuell sieben Digitalisierungsprofessuren im Bereich der Digitalen Transformation für die Circular Economy zu besetzten. Die Bewerbungsfrist endet am 16.06. Weitere Informationen zu den Ausschreibungen finden Interessierte unter www.digit-research.de.
Gemeinsame Forschungsprojekte
Weil die digitale Transformation eine der größten Herausforderungen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ist, werden im DIGIT die digitale Transformation nachhaltiger industrieller Prozesse transdisziplinär in sechs Anwendungsgebieten erforscht und erarbeitet: Kreislaufwirtschaft, Mobilität, Energie, Industrie 4.0, Autonome Systeme und Innovative Geschäftsmodelle & IT-Management.
Entsprechend der vom Senat der TU Clausthal genehmigten Ordnung können am DIGIT niedersächsische Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Fakultäten und Hochschulen mit Industriepartnern an gemeinsamen anwendungsorientierten Forschungs- und Innovationsprojekten im Bereich der Digitalisierung arbeiten. Erste Projektanträge sind geplant und gestellt; ein erstes Forschungsprojekt bewilligt: „Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung“ in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule und der Technischen Universität Braunschweig.
Lehre und Weiterbildung
Im Bereich Lehre startete im vergangenen Wintersemester der Bachelor-Studiengang „Digital Technologies“, der am DIGIT angesiedelt ist. Die Bewerbungsphase für das kommende Wintersemester startete am 15.05. und endet am 15.07. Das konsekutive Masterprogramm ist aktuell in der Akkreditierung und ein Weiterbildungsangebot sowie das sogenannte „Digitalisierungssemester“ für andere Studiengänge der TU Clausthal und der Ostfalia Hochschule sind im Aufbau. Der geplante Start für den weiterführenden Studiengang ist das Wintersemester 2021 / 2022.
Der Unterricht im laufenden Semester findet Corona-bedingt remote statt – mit Online-Vorlesungen, Webkonferenzen und Coworking-Tools. Prof. Dr. Andreas Rausch und Prof. Dr. Gert Bikker (beide im Vorstand des DIGIT) konstatieren, „dass der Lehrbetrieb vollständig digital durchführbar ist, und Studierende zusätzlich die Kultur mobilen Arbeitens kennenlernen, wird Einfluss auf die Gestaltung der Lehre über das Sommersemester hinaus haben.“
Firmen und öffentlichen Einrichtungen sowie Fachkräften bietet das DIGIT neue Workshops über die silverLabs an. Weitere Präsenz- und Online-Angebote sind in der Planung, unter anderem zu Agilität. Die silverLabs in Goslar und Clausthal, die bereits im November 2018 ihre Tore öffneten, sind als Zentrum der Digitalisierung mit ihrem Kreativ- und Innovationsraum bei Unternehmen in der Region etabliert. Befruchtender Mehrwert für Unternehmen und Wissenschaft ist der Wissenstransfer und gegenseitige Austausch: Er bietet Studierenden und Schüler*innen die Möglichkeit, digitale Lösungen für reale Problemstellungen zu entwickeln. Unternehmen wiederum erhalten Einblicke in den aktuellen Stand der Technologien und künftiger Entwicklungen. Für die enge Verzahnung stehen Lehrenden und Studierenden ein regionales Unternehmensnetzwerk der silverLabs zur Verfügung.