Startschuss für den Hightech-Inkubator Digital GreenTech der TU Clausthal ist gefallen

Das Land Niedersachsen fördert neun Gründungsvorhaben im Bereich der Digitized Circular Economy

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann besuchte am 31. August 2022 im Center for Digital Technologies (DIGIT) der Technischen Universität, um den Zuwendungsbescheid des Hightech-Inkubators (HTI) Digital GreenTech an den Präsidenten der TU Clausthal, Prof. Dr. Joachim Schachtner, sowie den Vorstandsvorsitzenden des DIGIT, Prof. Dr. Andreas Rausch, zu überreichen. Mit der Übergabe des Zuwendungsbescheids fällt in der Recyclingregion Harz der Startschuss für den HTI Digital GreenTech, in dem das Land Niedersachsen Inkubationsprojekte und Akzelerationsvorhaben im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit fördert. Als einer von acht Hightech-Inkubatoren, für die das Land Mittel von insgesamt 35 Millionen Euro bereitstellt, wird der HTI Digital GreenTech von der TU Clausthal verwaltet. Das Coaching erfolgt durch das Center for Digital Technologies in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Region Goslar (WiReGo) GmbH & Co. KG.

„Das Zusammenwirken von Digitalisierung und grünen Technologien ist ein mehr denn je zukunftweisendes Feld. Durch die Förderung des Hightech-Inkubator-Projektes, das im Übrigen ideal zum thematischen Dach der TU Clausthal, der Circular Economy, passt, wird gerade auch die Recyclingregion Harz nachhaltig mit innovativen Impulsen und Gründungskultur gestärkt“, so Universitätspräsident Prof. Joachim Schachtner.

Prof. Dr. Andreas Rausch freut sich, die Start-up-Szene des Landes mit dem HTI Digital GreenTech voranzubringen. „Welches Potenzial in der Niedersächsischen Gründerszene steckt, zeigten uns die über 75 Bewerbungen, mit denen sich Gründerteams, Einzelgründerinnen und -gründer sowie junge Unternehmen für eine Förderung durch unseren HTI Digital GreenTech beworben haben. Mit dem Programm möchten wir Start-Ups bei der Umsetzung nachhaltiger Gründungsvorhaben im Bereich der Digitized Circular Economy unterstützen und das Land Niedersachsen, insbesondere die Recyclingregion Harz, als attraktive Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer mit innovativem Unternehmergeist transformieren.“

Neun Gründungsvorhaben werden mit bis zu 200.000 Euro pro Team gefördert

Insgesamt neun Gründerteams konnten die zehnköpfige Jury aus Vertretern der Wirtschaft, Politik und Forschung von ihren innovativen Gründungsvorhaben überzeugen und werden mit bis zu 200.000 Euro pro Team bis Ende 2024 gefördert. Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Mit dieser Förderung setzt die Landesregierung einen starken Impuls für ein beeindruckendes Cluster im Bereich Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft hier im Harz. Neben der 2-Millionen-Euro-Förderung für das Center for Digital GreenTech kommen nun noch rund 2,7 Millionen Euro für den Hightech-Inkubator dazu. Ich bin mir sicher, dass mit starken Partnern zukunftsgerichtete Lösungen für die Circular Economy gefunden werden. Hochinnovative und flexible Start-Ups werden immer mehr zu wichtigen Bausteinen, um die drängenden gesellschaftspolitische Fragen zu lösen. Gleichzeitig tragen sie zum Wachstum der Wirtschaft bei.“

Wie vielfältig Geschäftsmodelle im Bereich der Digitized Circular Economy sein können zeigte die kurze Vorstellung aller neun Start-Ups durch Prof. Dr. Rausch.

Mit einem KI-basierten Messsystem zur optischen Erkennung unbekannter geometrischer Formen und ungeordneter Objekte, möchte die Koiotech GmbH Ernteprozesse digitalisieren. Die genaue Vermessung von beispielsweise Kartoffeln ermöglicht eine effiziente und größengerechte Weiterverarbeitung und bietet der Kartoffelindustrie neue Optimierungsmöglichkeiten im Einkauf, der Vermarktung und der weiteren Verwendung.

Um die Erdbevölkerung auch zukünftig ernähren zu können, ist eine schnelle Anpassung aller Kulturpflanzen an die sich ändernden Umweltbedingungen zwingend erforderlich. Die GOENOMICS GmbH unterstützt Züchter*innen dabei, aus den Millionen von Pflanzen diejenigen zu ermitteln, die sich bestmöglich an die neuen Bedingungen anpassen. Dazu bietet das Unternehmen Genomannotationen an, die auf eine speziell entwickelte Software und eine in Eigenregie erstellte Datenbank aufbauen. „Die Teilnahme am Hightech Inkubator GreenTech hilft uns sehr, unser Geschäft weiter auszubauen. Vielen Dank dafür!“ sagt Dr. Martin Kollmar, Founder und CEO der GOENOMICS GmbH.

Die repath GmbH entwickelt eine Software für das Management von Klimaanpassungen, um nachhaltiges Wachstum von Unternehmen zu ermöglichen. Hiermit können diese zukünftige physikalische Klimarisiken und Extremwetterereignisse, wie beispielsweise Starkregen, Überflutungen, Hitzewellen und Stürme identifizieren, sie verstehen und intelligente Anpassungsempfehlungen erhalten, um strategische und operative Herausforderungen aufgrund des Klimawandels zu meistern.

Die drei Gründer*innen der Apenzeller, Puglisi & de Armas Klein GbR entwickeln eine smarte Messstation, welche Gewässer dauerhaft überwacht und mittels eines KI-basierte Frühwarnsystems Gewässerbetreibende vor der Entstehung gesundheitsgefährdender Blaualgen warnt.

Mit App- und Plattformlösungen möchte die Sense4Future GmbH die Circular Economy stärken und mittels digitaler Services und Lösungen neuartige Konzepte der Kreislaufführung von Alltagsgegenständen entwickeln. Hauke Hemmerling (Sense4Future GmbH): „Wir freuen uns, Teil des HTI Digital GreenTech zu sein und die Möglichkeiten nutzen zu können, die uns in diesem Programm künftig geboten werden. Es ist eine großartige Chance für uns als junges Start-Up."

Die Gründer*innen von ReDo haben wie viele von uns schon mal ein Produkt in der Hand gehabt, wo sie gedacht haben, ob es so viel Plastik und Materialverbrauch sein muss. Es geht auch anders. Auf der nachhaltigen Innovationsplattform von ReDo können Nutzerinnen und Nutzer Ideen hochladen, abstimmen und gemeinsam mit der produzierenden Industrie nachhaltige Alternativen umsetzen und so existierende Produkte gemeinsam umgestalten.

Das Gründungsvorhaben von DfACE (Design for Advanced Circular Economy) besteht im ersten Schritt in der Weiterentwicklung einer Datenbank und eines digitalen Tools, welche die Grundlagen für die Unterstützung nachhaltiger Konstruktionsprozesse in der Kreislaufwirtschaft darstellt, um durch Berücksichtigung von Recyclingprozessen die sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung konstruierender und produzierender Unternehmen in Deutschland sicherzustellen.

Die LB.systems GmbH betreibt eine selbstentwickelte Testanlage für Batterien aus Elektrofahrzeugen. Die schnelle und damit wirtschaftliche Prüfung bewahrt Batterien vor einem frühzeitigen Recycling, um die investierten Ressourcen effizient zu nutzen. Carina Heidemann (COO, LB.systems GmbH): "LB.systems freut sich, Teil des HTI Digital GreenTech zu sein und damit Unterstützung für die Weiterentwicklung unserer nachhaltigen Energiespeicher für Gewerbe aus Batterien der Elektromobilität zu erhalten. Außerdem freuen wir uns auf den Austausch mit den anderen Unternehmen in dem neuen Netzwerk."

Das neunte Start-Up, die starcopter GmbH, entwickelt in seinem nachhaltigen Geschäftsmodell ein elektrisch betriebenes, unbemanntes Flugsystem aus einem vollständig modularen Baukastensystem, um insbesondere professionellen Vielfliegern von unbemannten Flugsystemen künftig eine ressourcenschonende und kostengünstige Alternative bieten zu können. Henner Niebuhr (Geschäftsführer von starcopter): „Jungunternehmen stehen häufig vor dem Problem, am Übergang von der Seed- zur Wachstumsphase ausreichend Kapital einzuwerben. Die Gründe liegen dabei nicht in der Qualität der Geschäftsideen, sondern in der Investorenlandschaft, die in Niedersachsen aktuell noch nicht breit genug aufgestellt ist. Genau hier setzt der Hightech-Inkubator Digital GreenTech EU-Fördermittel ganz gezielt ein und füllt diese Lücke, indem er junge, innovative sowie zukunftsreiche Unternehmen in Niedersachsen auf dem Weg zur Wachstumsphase unterstützt. Ein großartiges Förderprogramm - auch für unser Hightech Drohnen Startup starcopter. Innerhalb des HTI-Förderprojekts kann nun die Weiterentwicklung unserer Hochleistungsdrohne entscheidend vorangebracht werden.“

Erik Homann, Oberbürgermeister der Stadt Seesen und Mitglied der Auswahl-Jury, zeigt sich vom Gründungspotenzial, welches im HTI Digital GreenTech künftig gefördert wird, begeistert. „Ich bin überwältigt von der Vielzahl guter Ideen und der Innovationsfreude der Gründerteams! Die durch den Hightech-Inkubator gebotene Chance müssen wir für unsere Region nutzen. Wenn es uns gemeinsam gelingt, hervorragende Rahmenbedingungen zu schaffen, wächst hier unsere wirtschaftliche Zukunft heran.“

 

Kontakt:

Marika Scholz
Marketing & Kommunikation

E-Mail: presse@digit-research.de

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (1. Reihe, 2.v.l.) überreicht den Zuwendungsbescheid für den HTI Digital GreenTech an den Präsidenten Prof. Dr. Joachim Schachtner (5.v.l. vorn) und die Vizepräsidentin Prof. Dr. Irene Strebl (1.v.l.) der TU Clausthal sowie der Vorstandsvorsitzende des DIGIT, Prof. Dr. Andreas Rausch (4.v.r.). (Foto: TU Clausthal/Ernst)

Khashayar Kazemi von starcopter, Lorenzo Puglisi von Apenzeller, Puglisi & de Armas Klein GbR, Hauke Hemmerling von Sense4Future und Philip Wallat von DfACE freuen sich über die Förderung. Insgesamt werden neun Start-Ups im HTI Digital GreenTech gefördert. (Foto: TU Clausthal/Ernst)

Übergabe des Zuwendungsbescheid für den HTI Digital GreenTech durch Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (links) an die TU Clausthal. Im Bild: Prof. Dr. Andreas Rausch, Vorstandsvorsitzender des DIGIT (mitte) und der Präsident der TU Clausthal, Prof. Dr. Schachtner (rechts) (Foto: DIGIT/Scholz)